Presse | 2017


"Grüne Hölle" zeigt strahlendes Gesicht

Gelungener Saisonauftakt in der VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring

(kh)Nürburgring "So kann's weiter gehen", war die Aussage von Christian Leutheuser, Teamchef von Leutheuser Racing&Events aus Bad Königshofen. Wie berichtet, setzt er den modifizierten Toyota GT86 TMC, mit der Fahrerpaarung "Jan Sluis" Belgien und dem Rheinbacher Dirk Leßmeister bei der Langstreckenmeisterschaft im Toyota-TMC-Cup ein. Schon im Qualifying wurde klar, dass man mit dem Auto ganz vorne mitfahren konnte. Mit 9:51,689 min (148,201 km/h) setzte man sich auf Startplatz 2. "Jan Sluis" übernahm den Start. Sofort setzte er den führenden Manuel Amweg (Schweiz) gehörig unter Druck. Bereits ein der ersten Runde spielte er sein ganzes können aus und übernahm die Führung. Diese baute er bis zum Routinestopp mit Fahrerwechsel auf Dirk Leßmeister, auf stolze 80 Sekunden Vorsprung weiter aus. Der Rheinbacher fuhr das Auto das erste Mal und er hatte zusätzlich das Problem, dass er Bedingt durch Unfälle auf der Strecke und den damit verbundenen "Code 60" Phasen, viel Zeit zu den Verfolgern verlor. Er wurde dann zwei Runden später überholt, aber er fuhr beherzt und verteidigte den zweiten Platz bis zum erneuten Fahrerwechsel. "Sluis" startete dann sofort eine furiose Aufholjagd. Eine halbe Stunde vor Schluss schlug das Rennpech erbarmungslos zu. Mitten auf der Zielgeraden hatte er vorne links einen Reifenplatzer. Nur 200 Meter früher, dann hätte er über die Kurzanbindung direkt in die Boxengasse einbiegen können. So aber musste er eine Kurzrunde absolvieren, um an die Box zu gelangen. In fieberhafter Eile wurden die Vorderräder gewechselt und das Auto wieder zurück auf die Strecke gebracht. Dabei wurde nur ein Platz verloren. Die verbleibende Zeit reichte "Sluis" allerdings nicht mehr, um nochmals zum Angriff auf die Spitzengruppe zu blasen. So blieb es bei einem 3. Platz, der nach dem Rennverlauf zufrieden stellend war, zumal die Parameter

gezeigt hatten, dass mit diesem Auto das Potential für ganz vorne zu erkennen war.

 

Bereits in zwei Wochen kommt zum erneuten Schlagabtausch, beim 2. VLN-Lauf, dem 42. DMV 4-Stunden-Rennen. Hier kommt viel Arbeit auf das Team zu, da gleichzeitig der erste Lauf zur BMW-Challenge in Hockenheim stattfindet, bei dem Christian Leutheuser wieder den "Grauen Wolf", mit Christian Kranenberg am Start hat. Aber die Leutheuser Truppe hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sich solchen Herausforderungen mit Erfolg stellt. Strahlender Sonnenschein lockte Zuschauerströme, wie schon seit langem nicht mehr, zum Saisonauftakt der 41. VLN-Langstreckenmeisterschaft an den Nürburgring. 188 Fahrzeuge von 24 unterschiedlichen Herstellern nahmen die 63. ADAC Westfalenfahrt unter die Räder. Dabei griffen 466 Fahrer aus 27 Nationen

ins Lenkrad. Mit 58 Cup Fahrzeugen war der Anteil im Starterfeld recht hoch. Würde man diese wegrechnen und die nach dem 24h-Rennen erfahrungsgemäß wegbleibenden Werks-GT3, bliebe eine

ernüchternd Teilnehmerzahl übrig. Das ist unbestritten mit eine Folge der Nordschleifenpermit. Schon im Qualifying konnte man erahnen, dass es im Rennen heiß her gehen wird. Mit 8:01,661 min markierte Patrik Pilet auf dem Manthey Porsche 911 GT3 R eine absolute Bestzeit. 28 Fahrzeuge lagen nur 10 Sekunden auseinander. Das bestätigt zum Einen die Leistungsdichte. Andererseits war den Beobachtern klar, dass die Katze noch nicht aus dem Sack gelassen wurde. Zu groß ist die Angst der Spitzenteams vor einer ungünstigeren Einstufung über die BoP (Balance of Performance) vor dem 24h-Rennen, die mit ihren

Bestimmungen für mehr Chancengleichheit sorgen soll. Das Rennen wurde von Anfang an von den beiden Porsche von Falken Motorsports und Manthey Racing Team dominiert. In der vorletzten Runde lag

der Falken-Porsche etwa 2 Sekunden vor dem Manthey Auto, als dem Fahrer Laurens Vanthoor ein verhängnisvoller Fahrfehler unterlief und er in die Leitplanken krachte. Dadurch erbte das französische Trio Romain Dumas, Fred Makowiecki und Patrik Pilet den ersten Gesamtsieg der neuen Saison. Mit 1:08,751 min Rückstand feierte sensationell das Team Christer Jöns, Chris Brück Jordan Pepper auf dem Bentley Continental den zweiten Platz und bescherte der englischen Nobelmarke den ersten Podiumsplatz in der VLN-Geschichte. 3. wurde das Team von Audi Sport Team Land mit Christopher Mies Connor de Phillipi und Markus Winkelhock im Audi R8 LMS.